Nachdem ich schon mehrmals am Kartenschalter des Wahrzeichens von Shanghai gestanden bin und mir die Anstehzeiten bisher immer zu lange waren, habe ich mich heute durchgerungen trotz der prognostizierten zwei Stunden Anstehzeit den Fernsehturm (Pearl Tower) zu besichtigen. Nachdem es heute recht klar ist und die Aussicht hierdurch vielversprechend ist, habe ich mich heute auf die Wartezeit eingelassen. Für mich ist das die Hölle, normalerweise sind 5 min. an einer Kassenschlange anstehen schon viel zu viel für mich. Dann kommt da noch hinzu, das der Körperabstand welchen man als Deutscher normalerweise lässt bei den Chinesen deutlich geringer ausfällt. So ist der Typ hinter mir die ganze Zeit so nahe aufgerückt bis er Kontakt zu meinem Rucksack hat. Das ganze habe ich mir dann immer für 10 min gefallen lassen, danach habe ich Ihn mit bösen Blick gestraft das hat er auch verstanden und sich sofort entschuldigt, doch er konnte sich einfach nicht länger als 5 min. an meinen Blick erinnern, dann ging das Ganze wieder von vorne los.
So war die Anstehzeit kein Spaß für mich. Doch keiner von uns kann eben aus seiner Haut raus und für mich war es extrem unangenehm, genauso war es für den hinter mir unangenehm die benötigten 20 cm Abstand einzuhalten, wo es doch so schön voll hier ist. Nach 1 ½ Stunden war dann immer noch kein Ende in Sicht und ich war inzwischen mit den Nerven fertig. Zu diesem Zeitpunkt war ich nahe daran das Ganze abzubrechen und wenn ich die Schlange einfach verlassen hätte können hätte ich es auch gemacht. Doch dies war nicht möglich und die schon investierten 1 ½ Stunden waren mir dann doch zu kostbar. Daraufhin habe ich es dann Durchgezogen. Nach guten 2 Stunden habe ich dann den Aufzug erreicht und bin in die Aussichtskugel hochgefahren. Dort angekommen war die Wartezeit im nu vergessen denn dort war weniger los als erwartet und ich habe die gute Aussicht genießen können. Es gibt hier auch noch einen Glasboden, der bis an die Außenkante mit Glasgeländer reicht. Glasböden habe ich schon mehrere gesehen, doch dieser ist der heftigste den ich bisher Besucht habe, denn er geht rings um den Turm bis an die Außenkante des Turms. Ich habe mich nicht richtig getraut bis an die Außenkante zu gehen. Ist schon komisch, das Gehirn sagt einem kein Problem, Glas ist doch Stabil doch im Unterbewusstsein schlummert noch der Instinkt das dies gefährlich sein kann. Sehr interessantes Erlebnis. Danach bin ich noch auf die untere große Kugel des Turms gefahren, hier war fast überhaupt nichts mehr los und ich konnte in Ruhe fotografieren. Denn hier ist kein dreckiges Glas mit Lichtspiegelungen, hier ist ein Drahtseilnetz gespannt, wo das Objektiv leicht durch passt.
Jedenfalls habe ich es jetzt endlich geschafft den Besuchermagneten Nr. 1 der Stadt zu erklimmen. Im Nachhinein war es auch richtig toll, doch ob ich hier noch ein zweites Mal rauf komme bin ich mir noch nicht sicher. Vielleicht in das Drehrestaurant, das ich heute nicht geschafft habe und deutlich teurer ist, doch dafür spricht, dass hier wahrscheinlich nicht so viel los ist.
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